Pädagogische Grundlagen

Das Kind erzieht sich selbst am sich erziehenden Erzieher“.

Erziehung ist Beziehung“.

 

Das Kind lernt „am Leben“. Diesem gemeinsamen Leben im Kindergarten fühlt sich die

Erzieherpersönlichkeit verpflichtet. Sie gestaltet und durchdringt es so, dass das einzelne Kind die Lernschritte vollziehen kann, die ihm gerade wichtig und damit auch richtig sind. Dieses frühkindliche Lernen vollzieht sich absichtslos und indirekt, in erster Linie auf dem Weg der im freien Spiel gewonnenen Erfahrungen.

 

Vorbild und Nachahmung

Der „Motor“ des frühkindlichen Lernens ist die Nachahmungsfähigkeit.

Da sie sich in erster Linie auf Menschen bezieht, ist gerade die Begegnung, die Beziehung ausschlaggebend für den Erziehungs- und Bildungsprozess.

 

Selbstverständnis und Selbsterziehung der Erzieher / innen

Als Erzieher/innen fühlen wir uns aufgefordert, an uns selbst zu arbeiten, um unsere

Beziehungsfähigkeit und deren Grundlagen zu stärken und ein akzeptables Vorbild für die Kinder zu geben. Hierzu gehören z.B. Ausgestaltung von Sprache und Bewegung,

künstlerisches Tun, Arbeit an emotionaler Ausgeglichenheit, Authentizität und Empathie. Eine wichtige Hilfe ist die kollegiale, konstruktive Kritik im Rahmen der wöchentlichen Konferenzarbeit.

 

Sinnvolle Tätigkeiten

Um den Kindern ins freie Spiel zu verhelfen bemühen sich die Erzieherinnen, sinnvolle, für das kleine Kind sinnlich nachvollziehbare Tätigkeiten, in den Tageablauf zu integrieren. Denn nur das, was die Kinder wirklich mit allen Sinnen wahrnehmen können, regt sie zu eigenen Tätigkeiten an.

 

Elternarbeit als Beziehungspflege

Damit sich die Kinder im Beziehungsgefüge des Kindergartens aufgehoben und sicher fühlen, pflegen die Erzieherinnen bewusst den guten Kontakt zu den Eltern; hierzu gehören Elterngespräche, regelmäßige Elternabende, Einbeziehung der Eltern in besondere Ereignisse des Kindergartenlebens (z.B. Feste, Bausamstage).

 

Aufbau der Beziehung

Um der Beziehung zwischen Kindergarten und Elternhaus eine gute Basis zu geben, findet ein ausführliches Aufnahmegespräch statt. Eltern, Kind und Erzieherinnen nehmen sich erstmals intensiver gegenseitig wahr. Es wird über die Entwicklung des Kindes berichtet, Fragen können beantwortet werden.

 

Rhythmus und Wiederholung

Mit dem ersten Herzschlag beginnt der Rhythmus unseres Lebens. Er setzt sich fort in der Atmung, den Bewegungen der inneren Organe und dem Wachen und Schlafen.

Das äußere Leben wird gegliedert durch den Tages-, den Wochen- und den Jahresrhythmus. Für alle Menschen, insbesondere die Kinder, sind regelmäßige Wiederholungen wichtig, weil sie unser Leben gleichmäßig gestalten, uns Sicherheit und Ruhe geben. Diese Rhythmen im Waldorfkindergarten sind wie das Ein- und Ausatmen, wie das Tun und die Pause.